Die Kabarett und Musikkabarettfreunde hatten am Samstagabend im G6 wieder gut Lachen. Der seit 1991 auf der Bühne stehende Wolfgang Berger, besser bekannt als „Der Fälscher“ präsentierte sein aktuelles Programm „dahoam is dahoam“. Unterstützt wurde er von seiner Gitarrenbegleitung Felix Hager. „Der Fälscher“ ist ein Niederbayer wie aus dem Bilderbuch, seine imposante Erscheinung unterstreicht unter anderem das typische Klischee, das wohl für Niederbayern überall vorherrscht. Gleich am Anfang wurden die Zuschauer entsprechend gebrieft, wie sie sich im Laufe des Abends zu verhalten haben. Erste Regel: ist das Lied zu Ende ist Applaus zu geben. Zweite Regel: nur in der Pause geht Mann und Frau zum Bieseln. Dritte Regel: ist das Ende der Vorstellung nah (zu erkennen am Koffer in seiner Hand) sind unbedingt Rufe nach einer Zugabe notwendig. So eingestimmt begann ein höchst unterhaltsamer Abend, der die Lachmuskeln der Gäste arg strapazierte. Zwischendrin gab es aber auch ein paar nachdenkliche Töne des Liedermachers Wolfgang Berger, die zum Nachdenken anregen sollten und auch taten. Als Running Gag fungierten die vielen Kopfbedeckungen des Fälschers. War die Stimmung etwas am fallen (das kam eigentlich nicht wirklich vor) wurde sofort eine dem Thema entsprechende Kopfbedeckung hervorgezaubert und sorgte mit dem passenden Kommentar für Gelächter. Gelästert wurde unter anderem über den jährlichen 2,5-stündigen Einkauf in einem großen schwedischen Möbelhaus zusammen mit seiner Frau, den anscheinend jeder der anwesenden Herren sehr gut nachvollziehen konnte. Sein Lösungsvorschlag für die Einrichtung einer Videoecke mit ein paar Männervideos blieb aber vom Möbelhaus bis jetzt unerhört. „Dann könnten die Frauen auch ruhig noch länger einkaufen gehen“. Auch das Publikum wurde in sein Programm voll mit einbezogen. Wer in der ersten Reihe sitzt, „Gilbert“ heißt (hier wurden vom „Fälscher“ auch Vergleiche mit Camembert gezogen) und aus Sachsen kommt sollte sich nicht wundern, wenn sein Name nicht nur einmal in die Show mit einbezogen wird. Einer der absoluten Höhepunkte und auch das Ende der fast 3-stündigen Kabarettshow war sein Auftritt als Totengräber. Hier kamen Gesichtszüge bei entsprechender Beleuchtung zum Vorschein, die jedem Friedhofsbesucher nur Angst und Schrecken einjagen können. Die erfrischende, spontane und direkte Art des „Fälschers“ sorgte zusammen mit dem begeisterten Neumarkter Publikum für einen gelungenen Kabarett Abend, der das Zwerchfell arg strapazierte. War das G6 auch gut gefüllt, etwas mehr Besucher hätte sich Wolfgang Berger trotzdem verdient gehabt. Diesen Kabarettisten können wir als Geheimtipp nur uneingeschränkt empfehlen und wünschen ihm in Zukunft immer volle Häuser. Weitere Infos gibt es auch im Internet unter www.faelscher-kabarett.de Peter Wernig www.Neumarkt4you.de