Der heutige Alltag ist geprägt von Stress und Hektik. Ein Termin jagt den nächsten, die Familie will zu ihrem Recht kommen und auch auf die Gesundheit gilt es zu achten. Doch Menschen sind keine Roboter und benötigen kleine Auszeiten, um den Anforderungen der modernen Welt gerecht werden zu können. Hier lohnt sich ein Blick in den Fernen Osten: Die als bienenfleißig bekannten Japaner sind nicht nur die Könige von Hightech und Schnelllebigkeit, sondern wissen auch die Entschleunigung zu zelebrieren. Ob Teezeremonie oder Tantra-Sex, auch in der Langsamkeit treiben es die Japanerinnen und Japaner auf die Spitze. Apropos treiben: Sex ist eine wunderbare Möglichkeit zum Stressabbau. Man muss nur wissen, wie man ihn zelebriert.
Sex: Stressfaktor oder Möglichkeit zum Stressabbau?
Nicht nur die Dosis macht das Gift – es kommt auch darauf an, wie man es verabreicht. Bei der Aussage „Sex reduziert Stress“ können viele Menschen nur müde lächeln. Denn wer den ganzen Tag leistungsbereit sein muss, braucht zum Feierabend echte Entschleunigung. Die kann zum Beispiel aus einem Glas Wein und einem Fernsehfilm bestehen, an ausschweifende Erotik hingegen wird seltener gedacht. Es sei denn, man betrachtet den Weg als das eigentliche Ziel. Es geht nicht darum, irgendwelche Wettbewerbe im Matratzensport zu gewinnen, sondern um gefühlvolle, romantische Zweisamkeit ohne jeden psychischen Druck. Essenziell dabei: Es bleibt offen, wohin sich das erotische Spiel entwickelt. Vielleicht bleibt es bei sanften Küssen und zärtlichem Streicheln, möglicherweise steht die Ganzkörpermassage mit duftendem Öl im Mittelpunkt oder der so lange wie gefühlvolle Akt.
Erotik bedeutet Wellness für die Seele
Aber nur dann, wenn man dies auch zulässt. Und genau an dieser Stelle liegt für zahlreiche Menschen die Krux: Wer sich zum Sex aufraffen muss und sich selbst Höchstleistungen abverlangt, wird ihn kaum als erholsam betrachten können. Im Gegenteil, denn bereits im Alltag muss man stets funktionieren und findet kaum eine Möglichkeit, zurückzuschalten und zur Ruhe zu kommen. „Slow Sex“ ist also angesagt, was nicht zwingend auf den Rhythmus bezogen sein muss. Vielmehr sollten beide Partner optimal aufeinander eingestellt sein und jeglichen Leistungsdruck beiseiteschieben. Auf diese Weise erlangt man einen wunderbaren Gleichklang, der mehr als befriedigend ist und die zwischenmenschliche Bindung nachhaltig stärkt. Und das ganz ohne viele Worte!
So schafft man optimale Bedingungen für entspannten Sex
Zwei Faktoren sind wesentlich: Ruhe und Zeit. Darum ist Slow Sex auch alles andere als eine Nebensache, die man sprichwörtlich zwischen Tür und Angel erleben kann. Mit den folgenden Tipps klappt es am besten.
- Frühzeitige Planung. Auch wenn es seltsam klingt: Wann findet sich ausreichend viel freie Zeit im Kalender? Auch Paare, die bereits jahrelang miteinander liiert sind, können und sollen sich gerne für ein erotisches Stelldichein verabreden.
- Organisation. Kinder und Haustiere können das Leben bereichern. Für lustvoll entschleunigte Stunden sind sie allerdings Störfaktoren. Sicher findet sich ein Tier- oder Babysitter, bei dem die Lieben bestens aufgehoben sind. Das Smartphone darf während der Auszeit auf Empfang bleiben, ist aber nur für Notfälle gedacht.
- Location. Das heimische Schlafzimmer ist toll, das Wellness-Hotel ist gleich noch besser. Denn dort bekommt man nicht nur echte Entspannung, sondern gleichzeitig einen Tapetenwechsel. So hat der Alltag nur sehr geringe Chancen, sich dazwischen zu schieben.
Keine Lust auf Zen-Gärten, Räucherstäbchen und exotisch aromatisierten Tee?
Die bereits erwähnten Japaner haben ein Klischee geschaffen, dass als Inbegriff von Wellness und Entspannung gilt. Es gibt aber keine Verpflichtung, diesem Bild nachzueifern. Jeder Mensch hat seine ureigenen Vorstellungen von Entspannung und Erotik, manch einer muss diese auch erst für sich selber entdecken. Besonders großen Spaß macht es, die Welt der entschleunigten Erotik gemeinsam mit der Partnerin oder dem Partner zu entdecken.